Wulff – Unser neuer Bundespräsident?

Für mich eher überraschend hat sich im Laufe des heutigen Tages die Berichterstattung von Frau von der Leyen weg bewegt in Richtung Christian Wulff als bevorzugter Kandidat fürs Amt des Bundespräsidenten.

Dahinter kann einzig und allein Kalkül stecken! Es kann nicht anders sein. Zuerst wird der, in Politikerkreisen noch immer zutiefst skeptisch betrachteten, Netzgemeinde die ewige Hassfigur Zensursula von der Leyen quasi als „de facto“ Bundespräsidentin präsentiert, wohl wissend wie deren Reaktion ausfallen wird. Und entsprechend ausfallend waren die Reaktionen. Und noch während sich der Widerstand im Netz formiert und formuliert wird, zack, gibts einen Tag später den Wulff vor die Nase gesetzt.

Klar, dass in diesem Direktvergleich erst mal die Erleichterung vorherrscht. Geschickt gemacht meine Damen und Herren des Bundesamts für Public-Relation. Immer erst die schlechtmöglichste Alternative ins Gespräch bringen, und wenn sich dann alle aufregen, die zweitschlechteste hinterherschieben und sagen: „Ok, bitteschön. Soweit können wir euch entgegenkommen.“

Ich glaube im Endeffekt wäre es mir persönlich lieber, einen politisch Unbekannten, egal welcher Partei, im höchsten Amt des Staates zu sehen als jemanden mit einem so klar parteipolitisch geprägten Profil wie Wulff. Köhler und Schawan kannte vor 2004 auch niemand und war Köhler dann im Nachhinein eine schlechte Wahl? Ich finde nicht. Es hat halt einen etwas bitteren Beigeschmack, wenn ein so treuer und etablierter Parteisoldat jetzt quasi „auf Geheiß“ der Kanzlerin als überparteiliche und neutrale Gewalt zur Verfügung steht. Mal davon abgesehen, dass es für Merkel den positiven Nebeneffekt hat, jetzt nach Koch auch ihren zweiten grössten innerparteilichen Konkurrenten losgeworden zu sein.

Wir werden sehen was die Zukunft bringt, aber eines kann ich, in Anlehnung an meinen letzten Post, schon mal sagen:

Horst, ich vermisse dich jetzt schon!

  1. Jetzt wird diese Bundespräsidentenwahl wieder zur Polit Posse. Warum zur Hölle können sich die CDU und die SPD nicht auf einen Kandidaten einigen, der von beiden Parteien getragen wird. Gauck wäre ja so einer. Auf der anderen Seite ist der ja auch viel zu alt. Mit 70 hält der den Stress ja nicht durch. Da ist der Hannoveraner schon viel jünger. Mal schauen wer es werden wird und ob er länger duchhält als der Köhler.

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