Warum ich leicht zu trollen bin

Successful Troll is Successful Jeder, der sich etwas intensiver mit dem Medium „Internet“ beschäftigt, kennt das Phänomen des „Trolls„. Zum besseren Verständnis zitiere ich hier mal den ersten Absatz des entsprechenden Wikipedia-Eintrages:

„Der Begriff Troll wird in der Netzkultur für eine Person verwendet, die mit ihren Beiträgen in Diskussionen oder Foren unter Umständen stark provoziert. Mutmaßliches Ziel des Trolls ist das Stören der ursprünglich an einem Sachthema orientierten Kommunikation und das Erlangen von Aufmerksamkeit.“

Bei schnelllebigen Medien wie Twitter oder bei mir total unbekannten Personen habe ich meistens keine Probleme mit Trollen oder auch einfach nur Leuten, die ab und zu ein unpassendes, unlustiges oder wie auch immer geartetes Statement ablassen, dessen Aussage mich persönlich stört. Das sind freie Medien, Deutschland ist ein freies Land und das Recht auf freie Rede ist mir heilig! Sicher sind dort viele unterwegs, deren Meinung und Humor ich nicht teile und wer mir ständig negativ auffällt, wird halt einfach entfolgt.

Natürlich rege ich mich kurzfristig über vereinzelte Sachen auf. Aber eben durch den schnellen Fluss der Informationen, grade bei Twitter, gerät der Ärger genauso schnell wieder in Vergessenheit. So kann ich auch dem spontanen Impuls, auf solche Aussagen zu reagieren, meist sehr gut widerstehen und mache so das einzig Richtige, was man mit solchen Leuten machen kann: Igonieren!

Schwieriger fällt mir sowas in Foren oder grade auch Blogs, wo die Kommunikation persönlicher ist. Teilweise hat man dort ja schon eine Art Beziehung zu den Leuten aufgebaut, die sich dort regelmäßig herumtreiben und kommentieren. Wird in diesem medialen Umfeld eine irrationale oder beleidigende Aussage oder auf den ersten Blick hirnrissige Diskussion angestoßen, bin ich leider ziemlich leicht aus der Reserve zu locken. In erster Linie natürlich, wenn ich selber betroffen bin. Und das sogar wider besseres Wissens. Ich wurde eben so erzogen, dass man innerhalb seines „sozialen Umfelds“ (und hier zähle ich der Einfachheit halber mal Blogs, Foren etc. als soziale Teilmenge des anonymen Internets dazu) Meinungsverschiedenheiten oder auch Missverständnisse anspricht, ausdiskutiert und, wenn möglich, auch klärt.

Natürlich ist es genau das, was der Troll nicht will. Er will nicht sachlich diskutieren, nichts klären und sich schon gar nicht für Äußerungen entschuldigen. Daher ist es subjektiv natürlich der absolut falsche Ansatz, auf solche Themen einzugehen. Es ist ihm natürlich auch vollkommen egal ob er oder ob überhaupt jemand in dieser Sache im Recht ist. Es geht um die Provokation als solches.

Eine Geisteshaltung, die ich persönlich jedoch in keinster Weise nachvollziehen kann. Und wahrscheinlich laufe ich genau deswegen auch vereinzelt wieder in die Falle. Vielleicht bin ich einfach zu naiv um Menschen solch niederen Motive zuzutrauen und spekuliere darauf, dass man das Thema ja vielleicht tatsächlich ausdiskutieren kann. Etwas, wozu (zumindest auf dem Papier) erwachsene Menschen doch in der Lage sein sollten.

Vielleicht muss ich mir einfach ein dickeres Fell zulegen. Aber andererseits interessiere ich mich ja dafür was andere sagen und liebe den Meinungsaustausch. Deswegen werde ich wohl weiter mit dem Risiko leben müssen, ab und an die Trolle zu füttern. Oder ich definiere das um und lege es mir selber als gute Tat aus, ihnen diese kleine Befriedigung ihrer niederen Triebe beschert zu haben.

tl;dr : Don’t feed the Trolls! (but sometimes I do)

Successfull Troll Respect

 

  1. Ich versteh dich. Geht mir nicht anders. Obwohl ich aber durchaus sachlich auf Dinge reagiere, wurde mir auch schon unterstellt, ich hätte getrollt. Find ich jetzt aber nicht schlimm in Bezug auf mich.
    Aber ich finds zum kotzen, wenn Leute einfach nur Stunk machen wollen. Das nervt total… :-/

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