Ich liebe Google!

I Love Google

Viele Leuten stehen Google eher skeptisch gegenüber. Ob wie erst vor kurzem bei der Streetview-Debatte oder ganz allgemein: dem ehemaligen Suchmaschinenbetreiber wird eine unglaubliche Datensammelwut und eben auch die Vermarktung dieser Daten vorgeworfen. Und entsprechend skeptisch sind die Leute, wenn es um die ganzen Dienste geht, die Google mittlerweile anbietet und denen man im Gegenzug seine Daten überantwortet.
Ich hingegen muss hier an dieser Stelle mal zugeben: Ich liebe Google!
Google hat es mit seinen Diensten tatsächlich geschafft, mein digitales Leben zu vereinfachen und meine Organisation zu verbessern. Um zu zeigen, warum das so ist, habe ich mir gedacht, ich mache eine kleine Inventur warum und wie häufig ich welche Google-Dienste nutze.
Die Google Suchmaschine lasse ich dabei mal außen vor. Die nutze ich sowieso jeden Tag und eine ernstzunehmende Alternative ist auch nicht mal Schemenhaft am Horizont auszumachen.
Gmail LogoAngefangen hat bei mir alles mit Gmail:
Seitdem ich meinen Account habe, verwalte ich alle ernstzunehmenden E-Mail-Kommunikation per Gmail. Auch alle anderen vorhandenen Email-Konten werden regelmässig von meinem Gmailkonto abgerufen. Durch die Möglichkeit, diese Mails automatisch mit entsprechenden Tags zu versehen und mehrere sortierte Posteingängen in der Gmail-Webobefläche anzuzeigen, bleibt alles gut strukturiert und übersichtlich. Eigentlich habe ich mein Konto auch noch per IMAP in mein Outlook angebunden, welches auch gleich eine Ordnerstruktur anhand der verwendeten Tags übernimmt. Outlook nutze ich jedoch fast gar nicht mehr. Wenn ich Internet habe, kann ich auch gleich in die Weboberfläche.
Zu Gmail zähle ich auch meine Kontaktverwaltung. Schnell und unkompliziert kann ich an jedem meiner Geräte Kontakte hinzufügen, löschen oder bearbeiten und sie werden in Echtzeit in meinem Outlook und meinem Android-Smartphone synchronisiert. Perfekt.

Google Calendar Icon

Google Calendar.
Gleiches mit dem Kalender. Nutze ich ständig. Einmal einen Termin eingetragen, ist er auf allen Geräten verfügbar. Herrlich. Grade auch die Verknüpfung mit meinem Android-Smartphone ist da sehr praktisch. Egal ob vom Rechner oder schnell auf dem Handy eingetragen. Alle wichtigen Termine sind überall dabei. Aber auch die Anbindung an verfügbare Android-Apps ist sehr gut. Als Beispiel nenne ich hier mal den Railnavigator von der Deutschen Bahn. Im App die passende Bahnverbindung herausgesucht, per Knopfdruck die Verbindung mit allen Details (Zeiten, Gleise etc.) in den Kalendar übertagen und schwupps, sind die Informationen eingetragen und überall abrufbar.
Auch wüsste ich gar nicht, bei wie vielen Leuten ich mich jedes Jahr entschuldigen müsste, weil ich den Geburtstag vergessen hab, wenn mich der Kalender nicht an jeden erinnern würde. Ich habe was Daten und Zahlen angeht einfach ein Gedächtnis wie ein Sieb. Jetzt muss ich nur einmal daran denken, den Geburtstag zu hinterlegen und kann mir so peinliche verspätete Anrufe ersparen.
Google Maps IconGoogle Maps:
Maps und Streetview sind im Browser ne nette Spielerei um sich mal kurz den Weg zur nächsten Party o.ä. zu visualisieren. Richtig praktisch allerdings ist Maps auf meinem Android-Smartphone. Lückenlose Anbindung an viele Apps und kostenlose GPS-Navigation per Auto oder für Fussgänger direkt vom jeweiligen Standort zum gewünschten Ziel. Funktioniert problemlos nutze ich regelmäßig. Sei es um mich in einer fremden Stadt zurechtzufinden, den nächsten Geldautomaten zu suchen oder zu prüfen, ob sich Geocaches in der Umgebung tummeln
Die Zeiten, in denen man sich in einer unbekannte Stadt erstmal ziemlich verloren vorgekommen ist, sind damit endgültig für mich vorbei.
Google Chrome IconGoogle Chrome:
Ich bin vor einigen Monaten von Firefox auf Chrome umgestiegen, weil mir Firefox einfach zu groß, langsam und ressourcenhungrig geworden war. Dabei war ich Firefox lange Jahre treu und vor allem an die vielen praktischen Erweiterungen hatte ich mich so gewöhnt, dass ich vor dem Umstieg durchaus bedenken hatte. Bereuen tue ich den Umstieg allerdings nicht. Chrome ist (noch) schlank, moderat im Speicherhunger, stabil und vor allem schnell. Und wenn sich doch mal ein Tab aufhängt, kann man diesen problemlos abschießen, ohne den ganzen Browser killen zu müssen, da jedes Tab seinen eigenen Systemprozess hat. Die Entwicklung von Plugins und Erweiterungen hat auch gute Fortschritte gemacht und mittlerweile habe ich alle Funktionen, die ich früher im Firefox hatte, auch im Chrome verfügbar. Was ich niemals mehr missen möchte, ist die Synchronisation von Lesezeichen, Benutzereinstellungen und inzwischen sogar den installierten Erweiterungen. Auf einem frisch installierten Rechner Chrome aufspielen, die Synchronisierung einrichten und sofort sind alle Lesezeichen und Plugins verfügbar. So soll es sein!
Google Docs:
Die Google Docs nutze ich nur unregelmässig, in letzter Zeit aber häufiger um schnell Dokumente anzulegen oder anzugucken, auf die ich von überall Zugriff haben möchte. Zum Beispiel entsteht der Grobentwurf dieses Blogposts grade auf Google Docs, eben auf die Schnelle im Browserfenster. Ich kann mir aber gut vorstellen, Docs in Zukunft häufiger zu nutzen.
Android LogoAndroid:
Ich liebe mein Android Smartphone. Seit jetzt fast 1 1/2 Jahren bin ich im Besitz des HTC Hero und ich bin immer noch hochzufrieden. Natürlich ist es mittlerweile ein bisschen langsam im Vergleich zu den neuesten Android-Geräten, aber die Funktionalität stimmt und ich kann mir fast schon nicht mehr vorstellen, aufs mobile Internet verzichten zu müssen.
Auch glaube ich, dass Android eine große Zukunft hat. Neuere Studien sagen schon voraus, dass Google mit seinem mobilen Betriebssystem bald an Apple vorbeiziehen wird. Natürlich ist die Fragmentierung der Android-Plattform ein Problem, aber es sind halt die Hersteller die hier in der Pflicht sind. Android wurde eben als offenes System konzipiert mit allen Vor- und Nachteilen. Anstatt ein statisches, geschlossenes OS zu entwickeln und ohne Erlaubnis für Änderungen an die Handyhersteller zu liefern, hat sich Google genau für das Gegenteil entschieden. Dass dadurch zur Zeit viele Geräte mit unterschiedlichen, teilweise veralteten Androidversionen auf dem Markt sind und die App-Entwickler sich darauf einstellen müssen, ist keine schöne Tatsache, aber so ist es nun mal. Im Gegenzug ist die Entwicklerszene für eigene ROMs bei Android unglaublich aktiv und stetig wachsend. So hab ich bestimmt schon 10 verschiedene ROMs auf meinem Hero austesten können, jedes mit anderen Optimierungen, Tweaks und Features. Das ist bestimmt kein Argument für User, die ihr Smartphone nur ganz normal nutzen wollen, aber mir als technisch interessierten Nutzer macht dieses Basteln und Frickeln am Gerät und Software einfach Spaß und ist für mich ein massives Argument pro Android im Vergleich zu Apple.
Das sind die von mir am häufigsten benutzten Google Dienste und die Hauptgründe, warum ich Google liebe!
Natürlich gebe ich über die verwendete Dienste Informationen von mir in die Hände eines grossen Unternehmens, dass damit auch irgendwie Geld verdienen möchte. Allerdings stellt mir Google dafür als Gegenleistung auch all diese Dienste (und theoretisch noch viele mehr) kostenlos zur Verfügung. Ich finde dass einen fairen Deal, zumal man natürlich auch selber entscheiden kann, welche Daten man mit Google synchronisieren lassen will und welche nicht. Sensible Geschäftsdokumente gehören bestimmt nicht bei Google Docs hochgeladen, aber andererseits liegt das wiederum in der Verantwortung des Anwenders und kann Google nicht zum Vorwurf gemacht werden. Es sollte ja auch keiner auf die Idee kommen, seine Geheimnummer bei Facebook zu hinterlegen und sich dann zu beschweren, wenn die im Internet recherchierbar ist.
Das Bewusstsein über die Verantwortlichkeiten über die eigenen Daten und deren Verwendung im Internet muss beim Anwender einfach vorhanden sein. Ich nutze die Dienste ganz bewusst mit dem Wissen, dass Google im Gegenzug Daten über mich erhebt und versucht, damit etwas Umsatz zu generieren.
Wie seht ihr das? Steht ihr Google skeptisch gegenüber? Gibt es Google-Dienste die ihr bewusst aus Datenschutzgründen nicht nutzt? Oder gibt es Dienste auf die ihr nicht mehr verzichten wollt?
Eigentlich war dieser Post als „Stöckchen“ geplant, weil ich im Skype mit Gilly und Ricarda von der Blogblume auf das Thema Google gekommen bin. Also wenn sich die beiden oder andere Blogger angesprochen fühlen, ich würde mich freuen, wenn ihr das Stöckchen annehmen würdet ;).
    • Thomas
    • Jan 15th. 2011 7:30pm

    Hi Karsten,
    sehr schöner Artikel, hat wirklich Spaß bereitet ihn zu lesen.
    Hat mich aber auch wieder daran erinnert das ich das Potential von Google und des Internets nur zu einem geringen Bruchteil ausnutze.

    Gruß,
    Thomas

  1. Yeah! Blogholz! Nehme ich mal mit. Btw ich glaube du hast den Google Reader vergessen 🙂

      • admin
      • Jan 17th. 2011 12:48pm

      Herrjeh. Mir ist in den letzten zwei Tagen sowieso aufgefallen, was ich alles noch vergessen hab. Würd glatt für nen zweiten Artikel gleicher Länge reichen ;).
      Den Google Reader, klar, darüber gehen per Feedly alle meine Feeds. Picasa als Software (die Webalben raff ich irgendwie nicht). Feedburner für meinen eigenen Feed. Analytics für den Statistik-P0rn. Google News. etc. etc.
      Wobei aber der Reader wohl tatsächlich das wichtigste Tool ist, das ich vergessen hab.

  2. Das Stöcken schnappe ich mir gern – gibt es eine Zeitvorgabe, bis wann es erledigt sein muss?

      • admin
      • Jan 25th. 2011 9:10pm

      Würd mich freuen! Und an ne Zeitvorgabe hab ich eigentlich nicht gedacht.

  1. Jan 20th. 2011
    Trackback über :Ich liebe Google (auch)
  2. Feb 2nd. 2011

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